Hüftendoprothese Hund

Hüftendoprothese für Hunde

Bei Ihrem Hund wurde eine schwere Hüftdysplasie und infolgedessen eine schmerzhafte Arthrose festgestellt? Dagegen können wir von der Tierklinik Ettlingen etwas unternehmen. Hier finden Sie Grundlegendes zur Hüftdysplasie bei Hunden, typische Symptome und wirksame Behandlungsmethoden.

Basiswissen – Hüftdysplasie bei Hunden

Hüftdysplasie bei Hunden: Welche Art der Erkrankung ist das?

Hüftdysplasie bei Hunden ist genetisch bedingt – deshalb sind Frühuntersuchungen so wichtig. Das Hüftgelenk arbeitet als Kugelgelenk im Normalfall reibungslos; die Erkrankung führt zur abnormen Bildung des Hüftgelenks. Dann können Kugel und Pfanne nicht zusammenarbeiten bzw. sich gar nicht erst richtig entwickeln, das Gelenk gleitet nicht, sondern reibt, schleift, verschlechtert sich im Lauf der Zeit und wirkt sich damit negativ auf das Leben Ihres Hundes aus.

Moderne Endoprothetik kann die Lebensqualität Ihres Hundes dauerhaft wiederherstellen und ist dabei wenig invasiv. Hierfür implantieren wir ein künstliches Hüftgelenk, eine sogenannte Hüftendoprothese in das Becken Ihres Hundes. Dieser Eingriff dauert lediglich etwa eine bis eineinhalb Stunden und ermöglicht schon am Folgetag eine leichte Belastung des Beins. Die modernen Hüftimplantate heilen in der Regel sehr gut ein und zeichnen sich durch minimalen Verschleiß aus.

Was sind die Ursachen einer Hüftdysplasie?

Ob, wann und wie sich eine Hüftdysplasie bei Hunden entwickelt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Zum einen spielt die Vererbung eine große Rolle. Anfällig für eine Hüftdysplasie bei Hunden sind vor allem Rassen wie Bernhardiner, Deutscher Schäferhund, Französische Bulldogge, Labrador Retriever und Mops, aber auch andere Rassen können betroffen sein. Zur besseren Einordnung: Allein in den USA sind 20 bis 30 Prozent aller Hunde von Hüftdysplasie betroffen – das sind 18 bis 27 Millionen Hunde. Auch die Größe des Hundes, Muskelmasse, Wachstumsrate und Hormone wirken sich auf die Entstehung der Erkrankung aus. Dazu beeinflussen Ernährung und Bewegung das Risiko einer diagnostizierten Hüftdysplasie.

Anzeichen und Symptome: Wann benötigt Ihr Hund eine Hüftendoprothese?

Die Anzeichen für eine Hüftdysplasie unterscheiden sich von Hund zu Hund, dennoch gibt es einige typische Symptome. Meist fällt Hundebesitzern bereits vor einer Untersuchung auf, dass ihrem Tier irgendetwas Probleme bereitet. Ein schwankender Gang, geminderte Lauffreude, erschwertes Aufstehen und im fortgeschrittenen Fall Bewegungsunwilligkeit weisen auf eine Hüftgelenksdysplasie hin. Diese Symptome sollten vor allem bei jungen Hunden nicht mit Trägheit oder schwacher Kondition verwechselt werden. Bei Welpen im Alter von 10 bis 18 Wochen können wir während eines Routinebesuchs bei uns in der Tierklinik Ettlingen eine abnormale Gelenkschlaffheit feststellen – ein frühes Zeichen einer Hüftdysplasie. Im fortgeschrittenen Alter können Hunde, auch in Verbindung mit Arthrose, eine späte Hüftdysplasie entwickeln.

Symptome einer Hüftdysplasie im Überblick:

Zeigt Ihr Hund ...
… weniger Aktivität?
… Einschränkung in seiner Bewegungsfreiheit?
… Schwierigkeiten beim Laufen, Springen, Treppensteigen?
… hinten ein Lahmen oder steife Beine?
… schwankenden Gang vor allem hinten?
… sichtbar stärkere Schultermuskeln (durch Kompensation)?
… sichtbaren Verlust der Oberschenkelmuskeln (durch Kompensation)?
… deutlich Schmerzen?
… Veränderungen im Wesen (früher aktiv – jetzt unmotiviert, früher lauffreudig – jetzt träge)?

Kommen Sie beim geringsten Verdacht zu uns. Im Frühstadium kann – je nach Veränderung – eine Symphysiodese oder eine „Zweifach-Beckenschwenkung" (DPO) helfen. Besteht jedoch bereits ein degenerativer Verschleiß (Arthrose) oder eine deutliche Dysplasie, können diese Methoden nicht mehr erfolgreich angewendet werden. In diesen Fällen ist die Hüftendoprothese der Hüfte die optimale Behandlungsmethode für ein glückliches und aktives Leben Ihres Hundes mit schmerzfreiem und voll funktionellem Hüftgelenk.

Diagnose und Darstellung: Wie zeigt sich die Hüftdysplasie bei Hunden?

Für die Diagnose und Entscheidung zur passenden Behandlung ist das Verständnis des Hüftgelenks bei Hunden von zentraler Bedeutung. Wie wird die Gelenkfunktion beeinflusst?

Teil 1: Kongruenz
Die korrekte Funktion des Hüftgelenks ist der Schlüssel zum vollen Bewegungsumfang Ihres Hundes. Wächst das Skelett richtig, entsteht ein ausgewogenes Gleichgewicht. Kugel und Pfanne des Gelenks können sich in enger Übereinstimmung passgenau und ohne Reibung bewegen. Für Ihren Hund bedeutet das: Er kann schmerzfrei, effektiv und ohne zu kompensieren gehen, stehen, laufen, springen und sich drehen.

Teil 2: Inkongruenz
Im Gegensatz zur reibungsfreien Funktionalität kommt es bei von Hüftdysplasie betroffenen Welpen im Wachstum zu einer Inkongruenz an besagter Schnittstelle des Gelenks. Fehlbildungen entstehen und können zur Dehnung der Weichteile führen.

Die Stadien fortschreitender Hüftdysplasie beim Hund im Röntgenbild:

Links: Frühe Anzeichen weisen bereits auf die beginnende Hüftdysplasie hin. Typisch: Der ovale Femurkopf. Noch ist die klare Trennung zwischen Becken und Oberschenkelkopf erkennbar, eine Degenaration ist noch nicht aufgetreten.

Mitte: Hier hat sich die Degeneration bereits zur Arthrose entwickelt. Gut zu erkennen: die Fehlstellung der Gelenkfläche und der verminderte Unterschied zwischen Femurkopf und Becken.

Rechts: Weit fortgeschrittene schwere Arthrose, evtl. ruhig gestelltes Gelenk.

Langzeitfolgen und Lahmheit: Welche Auswirkungen hat die unbehandelte Hüftdysplasie bei Hunden?

Bleibt sie unbehandelt, wirkt sich die Hüftdysplasie bei Hunden negativ auf den Zustand der Hüfte aus. Das führt mit der Zeit zu Knorpelerosion und unregelmäßiger Knochenbildung, Gelenkaxität/-luxation und schließlich Osteoarthritis. Chronisches Lahmen und Schmerzen als Langzeitfolgen der unbehandelten Hüftdysplasie verschlechtern die Lebensqualität des Hundes.

Ist statt beiden nur ein Hüftgelenk betroffen, versucht der Hund mit dem gesunden Hinterbein sowie den vorderen Gliedmaßen, das erkrankte und nicht mehr voll funktionsfähige Hüftgelenk zu verbergen. Hinzu kommt, dass mit beginnender Gewichtsverlagerung auf drei Beine auch das Risiko von Verletzungen im Bereich der Schultern und Ellbogen stark steigt. In Gegenwart von Artgenossen werden Schmerzen und Lahmheit häufig noch stärker kompensiert. Beschwerden können dann lange unerkannt bleiben und sich ohne Diagnose entsprechend verlängern.

Wird nach Diagnose nicht direkt mit der Behandlung begonnen, bringt das zusätzliche Probleme mit sich: Die weitere Verzögerung kann zu extremen Veränderungen der Femur-Kugel und des Becken-Sockels führen. Das erschwert den Einsatz einer Hüftendoprothese oder macht ihn in seltenen Fällen komplett unmöglich. Wenden Sie sich daher beim geringsten Verdacht einer Hüftdysplasie direkt an uns. Wir sind erfahren im Erkennen und in der Diagnose von Hüftdysplasie sowie der nachfolgenden Behandlung Ihres Hundes.

Behandlungsmöglichkeiten

Maßnahmen und Möglichkeiten: Wie lässt sich der Hüftdysplasie beim Hund entgegenwirken?

Abhängig von Alter und bereits bestehender arthritischer Veränderung sowie Schweregrad der Erkrankung und der Schmerzen sind verschiedene Behandlungsoptionen möglich – je nachdem, was Besitzer erwarten und finanziell aufwenden können. Symptome der Hüftdysplasie können oft schon mit vorbeugenden Maßnahmen behandeln bzw. gemildert werden:

Vorbeugung und Vorsichtsmaßnahmen: Was hilft Hunden mit Neigung zur Hüftdysplasie?

Management von Ernährung und Gewicht

Grundsätzlich profitieren Hunde mit erhöhtem Hüftdysplasie-Risiko ebenso wie alle anderen von gesunder, artgerechter Ernährung; vor allem, wenn diese auf Rasse und Alter individuell abgestimmt wird. Grade für Welpen sehr großer Rassen, deren Wachstum sie vor besondere Herausforderungen stellt, kann spezielles Futter für stetiges Wachstum hilfreich sein. Denn die ausgeprägten Wachstumsschübe belasten Knochen und Gelenke stark. Fettleibigkeit beeinträchtigt diese Rassen und ihre Gelenke ebenfalls in besonderem Maß. Eine passende gesunde Ernährung dagegen wirkt sich positiv auf Knochenintegrität und -stärke aus. Arbeiten Sie mit uns zusammen: Mit der entsprechenden Frühuntersuchung im Hinblick auf Hüftdysplasie und unserer fachlichen Ernährungsberatung bestimmen wir für Ihren Hund beste Haltung, Fütterung und Vorbeugung.

Unterstützende mentale und körperliche Übungen

Körperliche Bewegung ist wie auch beim Menschen für Hunde essenziell – vor allem bei Rassen mit Neigung zur Hüftdysplasie. Zuviel davon kann allerdings die Gesundheit grade von Welpen beeinträchtigen, was eine möglicherweise beginnende Hüftdysplasie verstärkt bzw. schneller fortschreiten lässt. Wie auch bei der Ernährung gilt der Fokus aufs richtige Maß. Für Sie als Hundehalter ist wichtig zu verstehen, welche Arten der Bewegung für Ihren Hund gut und erforderlich sind, damit Sie seine Gesundheit erhalten und stärken. Unsere Empfehlung: Schwimmen als gelenkschonendes Training für den ganzen Körper. Gehört Ihr Hund eher zu den Nichtschwimmern, kann eine Hundeschwimmweste helfen.

Wichtig ist außerdem auch die geistige Beweglichkeit – am besten kombinieren Sie körperliche und mentale Übungen. Denkspiele für die mentale Fitness bringen Hunde dazu, ihr Gehirn zu benutzen, statt Impulsen zu folgen. Das bedeutet: Der Hund konzentriert sich und bringt so Kraft auf, um die ihm gestellte mentale Aufgabe zu erledigen. Es geht also nicht nur um Bewegung bis zur körperlichen Erschöpfung, sondern – vor allem bei Hunden mit schier endloser Energie – auch um die mentale Ermüdung. Bringen Sie immer wieder Denkspiele mit in den Alltag ein, ist das der ideale Weg, um sich mit dem Tier zu beschäftigen und dabei gleichzeitig die körperliche Abnutzung zu reduzieren. Ist der Hund bereits von Hüftdysplasie betroffen, kann diese Art der Arbeit Schmerzen minimieren.

Hüft-OP durch Frühuntersuchung vermeiden

Ein Hund ist gern und immer in Bewegung, doch eine Hüftdysplasie verursacht starke Schmerzen und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Mit einer Frühuntersuchung können Sie einer großen Hüft-OP bei Ihrem Hund unter Umständen vorbeugen. Wieder zum Vergleich: Die Hüftdysplasie der bis zu 27 Millionen betroffenen Hunde in den Vereinigten Staaten wurde in den meisten Fällen erst nach erheblichen Hüftschäden festgestellt.

Ob eine Frühuntersuchung für Ihren Hund in Frage kommt, wissen Sie nach nur zwei Fragen:

Wenn ja: Nutzen Sie unser Angebot der Frühuntersuchung.

So wichtig ist die Vorsorge zum richtigen Zeitpunkt

Im jugendlichen Alter (optimal sind vier Monate) kann die weitere Entwicklung der Hüfte sicher und zuverlässig beurteilt werden, sodass sich viele therapeutische Optionen ergeben. Denn schon jetzt sind Unterschiede in der Stabilität der Hüftgelenke erkennbar. Bereits mit fünf Monaten wird es aufwendiger, die Hüftentwicklung positiv zu beeinflussen und entsprechende Maßnahmen zu treffen, die eine invasive Hüft-OP bei Ihrem Hund verhindern. Frühes Erkennen ist also entscheidend.

Wie funktioniert die Frühuntersuchung?

Der Hund wird in eine leichte Narkose gelegt (wie bei der HD-ED-Untersuchung), um die Festigkeit und Passform von Kopf und Pfanne beurteilen zu können. Anschließend werden verschiedene Röntgenbilder angefertigt sowie eine computertomografische Untersuchung durchgeführt. Aus den jeweiligen Einzeluntersuchungen ergibt sich schließlich ein zuverlässiges Gesamtbild über die weitere Entwicklung des Hüftgelenks.

Die kurze Narkose belastet den Hund nicht, nach etwa 30 Minuten läuft er bereits wieder nach Hause.

NÄHERE INFORMATIONEN ZUR FRÜHUNTERSUCHUNG FINDEN DIE HIER

Welche Möglichkeiten ergeben sich aus der Untersuchung?

Ist der Hund vier Monate alt, kann durch die „Symphysiodese" das Wachstum des Beckens positiv beeinflusst und damit die Stabilität des Hüftgelenks deutlich verbessert werden. Bereits mit fünf Monaten ist jedoch das Wachstumspotenzial des Beckenrings bei den meisten Hunderassen schon soweit reduziert, dass der Eingriff nicht mehr effektiv ist. Daher sind der richtige Zeitpunkt der Untersuchung und die frühe Erkennung von essenzieller Bedeutung.

Ist der Hund älter, trotz krankhaft lockerer Hüfte aber noch nicht von Verschleiß betroffen, kann das Gelenk durch eine zweifache Beckenosteotomie (DPO) lebenslang gesund und voll belastbar gehalten werden. Durch die heutigen sehr effizienten und schonenden Hüft-OP-Techniken belasten die Hunde das operierte Bein bereits am nächsten Tag wieder nahezu normal. Im besten Fall führt dieser Eingriff dazu, dass Ihr Hund ein Leben lang sein eigenes natürliches Hüftgelenk behält.

Stell sich bei der Untersuchung eine schwere Hüftdysplasie heraus, kann dem Hund durch moderne Endoprothetik sehr sicher und wenig invasiv lebenslang geholfen werden. Die modernen Implantate heilen extrem gut ein und zeichnen sich durch sehr geringen Verschleiß aus. Im Schnitt dauert die Implantation einer Hüftendoprothese etwa 1–1,5 Stunden und ist so wenig invasiv, dass auch hier der Hund das Bein bereits am Folgetag wieder leicht belastet.

Bei diesen sehr standardisierten Eingriffen sind Komplikationen sehr selten. Sie haben Fragen zur Frühuntersuchung auf Hüftdysplasie beim Hund? Wir beraten Sie gern.

Behandlung und Operation: Wie wirken die verschiedenen chirurgischen Optionen?

Hunde, die bereits früh als Welpen untersucht wurden, haben bei entsprechender Diagnose die meisten Behandlungsoptionen. Hier lässt sich durch zwei wenig invasive Verfahren die Entwicklung des Beckens verändern und der Femur damit besser erfassen: Juvenile Schamsymphysiodese (JPS) und Doppelte Beckenosteotomie (DPO) können helfen, das natürliche Gelenk des Hundes zu erhalten.

Für ältere Hunde bzw. Hunde, bei denen eine konservative Behandlung nicht erfolgreich ist, kommt ein Hüfttotalersatz (THR) bzw. für Mini-Rassen – ganz neu – die „Mini-Hüfte" (Mini-THR) in Frage.

Option 1: Juvenile Schamsymphysiodese (JPS) – für sehr junge Hunde

Voraussetzung: noch offene Wachstumsfuge

Bei dieser Behandlungsoption werden maßgefertigte Titanklammern in der Wachstumsfuge des Schambeins platziert, um die Aufnahme des Femurs im Becken zu verbessern.

Option 2: Double Pelvic Osteotomie (DPO) – für Hunde mit „lockerer Hüfte"

Voraussetzung: < 1 Jahr alt und weitestgehend arthrosefrei

Grade bei großen Rassen treten Hüfterkrankungen trotz intensiver Vorsorgeuntersuchung immer noch häufig auf. Neben der bekannten Dysplasie der Hüfte zeigen viele betroffene Hunde anfangs eine normal ausgebildete Hüfte, die jedoch instabil ist („lockere Hüfte) und daher in den ersten Lebensjahren genauso verschleißt wie die dysplastische Hüfte. Das Ausmaß der Lockerheit kann durch die übliche gestreckte Röntgenaufnahme der Hüfte nicht beurteilt werden. Dafür wenden wir eine Spezialuntersuchung nach dem PennHip-Verfahren an.

Da bei der DPO die Hüftgelenke lebenslang in gutem Zustand erhalten bleiben sollen, muss der Hund zum Zeitpunkt des Eingriffs weitestgehend arthrosefrei sein. In der Regel sind geeignete OP-Patienten daher noch kein Jahr alt. Wird die „lockere Hüfte" früh erkannt, kann die Stabilität durch einen chirurgischen Eingriff wiederhergestellt und das Gelenk dauerhaft in gutem Zustand erhalten werden. Durch die Drehung, sprich Vertiefung der Pfanne wird der Hüftkopf ausreichend unterstützt und gleitet tief in die Pfanne hinein, wodurch das Gelenk wieder stabil, also gesund ist.

Die Beckenschwenkung hat gegenüber der künstlichen Hüfte den Vorteil, dass der Eingriff weniger traumatisch ist und außer einer kleinen Knochenplatte kein Fremdmaterial implantiert werden muss. Nach Abheilung der doppelten Beckenosteotomie können keine Spätfolgen (wie die verzögerte Implantatlockerung bei der Endoprothese) mehr entstehen.

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Option 3: Total Hip Replacement (THR) – für Hunde mit Schmerzen

Voraussetzung: verantwortungsvolle Pflege nach der OP

Ein Hüft-Totalersatz ersetzt beim Hund ein nicht funktionsfähiges, schmerzendes Hüftgelenk durch eine Prothese. Schon seit den 1960er Jahren werden Hüftprothesen in der Tiermedizin bei Hunden eingesetzt. Der Oberschenkelkopf sowie die Gelenkpfanne werden entfernt und durch Implantatmodelle ersetzt, die aus einzelnen Modulen bestehen – Schaft, Hals, Kopf und Pfanne in unterschiedlichen Größen. Dieses voll funktionelle künstliche Gelenk kommt für Hunde mit Schmerzen und ggf. abnormalen Hüften aufgrund von Fraktur, Luxation oder schwerer Degeneration (Nekrose) des Hüftkopfs in Frage.

Das THR-System des Schweizer Implantatherstellers KYON, das wir in der Tierklinik Ettlingen einsetzen, ist der modernste Hüftgelenkersatz für Hunde – das innovative System sorgt bereits bei mehr als 18.000 Patienten für schmerzfreie Bewegung. Für die Pfanne wird eine Innenauskleidung aus einer Kombination von PEEK und Carbon verwendet, die in eine Titanschale eingebettet ist. Der Kopf besteht in neuester Generation aus Keramik, Stamm und Hals aus Titanlegierungen. Grundsätzlich stehen für die Implantation zementierte und zementfreie Lösungen zur Verfügung. Die zementfreien Systeme sind biokompatibler und bereits unter einem Jahr implantierter; zudem sind Komplikationen deutlicher leichter zu beheben. Bei der nichtzementierten Endoprothese wächst Knochen in die Oberfläche der Prothese mit ein und wird im Gegensatz zur zementierten Endoprothese nicht mit Knochenzement festzementiert. Dieses Verwachsen – zunächst wird bei der OP die Prothese mit Schrauben verankert – sorgt für eine feste und dauerhafte Verbindung und vermindert eine Lockerung der Prothese. Der Patient kann die Hüfte sofort wieder leicht belasten und leidet nicht mehr unter Schmerzen.

Warten Sie nicht zu lange, denn mit fortschreitender Erkrankung können Veränderungen an der Hüfte das Einsetzen einer Hüft-Endoprothese erschweren. Zudem können Sie mit einem Hüft-Totalersatz leichtes und mittelschweres Lahmen vermeiden und Ihrem Hund seine Bewegungsfreiheit, die volle Funktion seiner Hüfte und damit ein glückliches und gesundes Leben zurückgeben. Je früher wir das erkrankte Gelenk ersetzen, desto länger das aktive Leben.

ERKLÄRVIDEOS ANSCHAUEN

Gibt es Risiken?

Wir führen im Durchschnitt pro Jahr 30 Implantationen von Hüftendoprothesen mit einer Komplikationsrate von unter fünf Prozent durch. Durch die hohe Standardisierung des Eingriffs selbst sowie der Nachsorge können die Komplikationen niedriger als bei vielen anderen chirurgisch-orthopädischen Eingriffen gehalten werden. Natürlich sind Komplikationen trotz aller Erfahrung nicht auszuschließen. Nach dem Eingriff erhalten Sie eine genaue Anleitung, welche und wie viele Aktivitäten für Sie und Ihren Hund bis zur Heilung in Ordnung und sinnvoll sind. Ihre verantwortungsvolle Pflege hilft bei schnellen und sicheren Heilung.

In 90 bis 95 Prozent der Fälle sind die Operationsergebnisse sehr gut, und Komplikationen können fast immer erfolgreich behandelt werden. Die Häufigkeit einer Explantation liegt bei etwa einem Prozent. Die Aussichten, Ihren Hund erfolgreich behandeln zu können, sind also ausgesprochen gut.

Option 4: Mini-THR – für sehr kleine Hunderassen

Voraussetzung: Körpergewicht 2–15 kg

Die Hüft-Endoprothese ist in der innovativen Variante des Mini-THR-System (beinhaltet alle THR-Teile, die mit dem Vorbau kompatibel sind – Größen 3–6 mm) für Mini-Hunderassen mit einem Körpergewicht von 2 kg bis 15 kg und sogar Katzen geeignet. Die Technik dieser Weltneuheit ist identisch mit dem THR-System in den Standardgrößen:

Drei Empfehlungen für ein glückliches und gesundes Leben Ihres Begleiters
1. Nutzen Sie unsere Frühuntersuchung auf Hüftdysplasie.
2. Sorgen Sie für vorbeugende Maßnahmen:

3. Wird eine moderate bis schwere Hüftdysplasie diagnostiziert, beginnen Sie sofort mit der empfohlenen Behandlung – warten Sie nicht zu lange.

Dr. Oliver Lautersack

Dr. Oliver Lautersack ist Fachtierarzt für Kleintierchirurgie.

Das Team der tierärztlichen Klinik hat immer ein Ziel: die optimale Behandlung tierischer Patienten.

Immer für Sie da: Notdienst

365 Tage rund um die Uhr sind wir für Ihre Tiere da. Im Notfall können Sie sofort zu uns kommen. Wenn möglich, rufen Sie uns direkt an, so können wir uns optimal auf die Versorgung Ihres Tiers vorbereiten.

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